Wenn der Kopf raucht und der Körper schreit – wie Bewegung hilft, Stress wirklich zu verarbeite
- Katharina Haupt

- 7. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Manche Tage fühlen sich an, als würde das Leben alles auf einmal von dir wollen. Mir ist letztens alles aus der Hand gefallen – wortwörtlich. Dinge sind aus der Tasche gerutscht, im Auto war Stau, ich hatte Rückenschmerzen vom verkrampften Sitzen. Ich war gereizt, genervt, einfach voll.
Und das Einzige, was mich irgendwie durch den Tag getragen hat, war der Gedanke: Heute Abend ist Sport. Doch als es soweit war, war ich so angespannt, dass ich am liebsten abgesagt hätte. Zu viel Energie im Körper, zu wenig Raum im Kopf.
Ich bin trotzdem gegangen. Und schon nach den ersten Minuten Bewegung habe ich gemerkt, wie sich etwas verändert. Die Wut durfte raus. Der Druck durfte abfallen. Und ich konnte endlich wieder durchatmen.
Stress, Körper und Emotionen – ein eingespieltes Team
Diese Erfahrung hat mir wieder gezeigt, wie eng unser Kopf und unser Körper miteinander verbunden sind. Wenn wir gestresst sind, fährt der Körper in den „Überlebensmodus“. Unser Nervensystem läuft auf Hochtouren, Muskeln spannen sich an, Gedanken rasen. Doch oft versuchen wir, das alles „wegzudenken“ – dabei will der Körper einfach mitsprechen.
Der erste Schritt, um mit Stress besser umzugehen, ist, die eigenen Signale zu erkennen. Der zweite, sie zu benennen – also zu merken:
„Das ist gerade Anspannung.“ „Ich bin wütend, nicht traurig.“ „Mein Körper reagiert, weil ich mich überfordert fühle.“
Und der dritte Schritt: zu trennen, was wirklich da ist. Nicht jeder Gedanke ist eine Tatsache. Nicht jede Anspannung bedeutet, dass „alles schlimm“ ist. Wenn du lernst, deine körperlichen und emotionalen Reaktionen zu verstehen, kannst du bewusster entscheiden, wie du reagieren möchtest – statt dich von Stress steuern zu lassen.

Warum Bewegung hilft - Aber Gespräche auch
Bewegung hilft,
Emotionen abzubauen – aber sie ersetzt nicht das Hinschauen. Im Gespräch kannst du verstehen, warum dich bestimmte Situationen so anspannen, welche Gefühle darunter liegen und welche Strategien dir wirklich guttun.
In der psychologischen Beratung geht es genau darum: Die Verbindung zwischen Körper, Gedanken und Emotionen wieder bewusst wahrzunehmen. Dich selbst besser zu verstehen. Und Wege zu finden, mit Stress klarzukommen – ohne dich dabei selbst zu verlieren.
Fazit
Manchmal reicht schon ein kurzer Spaziergang, um wieder Luft zu bekommen. Manchmal braucht es einen Ort, an dem du einfach sagen kannst, wie viel gerade ist – ohne dass jemand urteilt oder sofort Lösungen sucht. Wenn du merkst, dass dein Körper laut wird, bevor du selbst es tust, dann ist das kein Zeichen von Schwäche. Sondern eine Einladung, hinzuhören. Und wenn du es bis hierher geschafft hast, und du merkst, dass du dir Unterstützung wünschst, schreib mir gerne!



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